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Wunderbar weich, zart und glatt – das fällt vielen spontan zu Babyhaut ein. Erst später kommt den meisten in den Sinn, dass Babyhaut auch ganz besonders empfindlich ist. Denn weil die Haut in den ersten Lebensmonaten noch nicht vollständig ausgereift ist, kann sie ihre Barrierefunktion nicht umfassend erfüllen. Daher benötigt Babyhaut eine besondere Pflege und Schutz.
Insbesondere die oberste Hautschicht (Hornschicht) ist in den ersten Lebensjahren lange nicht so widerstandsfähig wie die gesunde Haut eines Erwachsenen. Sie ist drei- bis fünfmal dünner und der Verbund der Hornzellen ist noch sehr viel lockerer. Auch die Schweiß- und Talgdrüsen haben ihre Funktion noch nicht im vollen Umfang aufgenommen, so dass der leicht saure Schutzfilm der Haut, der sich aus Hornfetten und Schweiß zusammensetzt, noch nicht stabil ist. Dieser Film dient aufgrund seiner antimikrobiellen Wirkung u. a. der Abwehr von Krankheitserregern und Keimen. All dies zusammen führt dazu, dass die Hautbarriere im Säuglings- und Kleinkindalter zunächst deutlich durchlässiger ist. Die Folgen: Babyhaut ist sehr empfindlich und anfällig gegenüber Reizungen von außen. Außerdem besteht die Gefahr, dass die Haut schneller austrocknet. Viele Babys haben daher eine eher trockene Haut.
Auch in den anderen Hautschichten ist im Säuglingsalter längst nicht alles ausgereift. So ist anfangs das Fettgewebe in der Unterhaut noch nicht komplett entwickelt. Damit fehlt ein wichtiger Wärmespeicher. Folglich sind Babys sehr viel kälteempfindlicher und kühlen schneller aus, zumal sie im Verhältnis zu ihrem Körpergewicht eine sehr viel größere Hautoberfläche haben als Erwachsene. Außerdem sollte man wissen, dass Babyhaut noch keinen natürlichen Sonnenschutz besitzt, da die Haut erst sehr wenig Melanin gebildet hat. Melanin sind jene braunen Farbpigmente in unserer Haut, die das Licht absorbieren und so vor UV-Strahlung schützen. Babyhaut fehlt dieser Schutz und darf deshalb niemals der direkten Sonne ausgesetzt werden.
Hautpflege
Die Pflege der empfindlichen Babyhaut sollte immer auf ihre Besonderheiten und Bedürfnisse abgestimmt sein und darauf abzielen, die Haut beim Aufbau einer stabilen Barriere zu unterstützen. Dafür muss ihr regelmäßig Fett und Feuchtigkeit zugeführt werden, um das Wasserbindungsvermögen zu erhöhen und ein Austrocknen zu verhindern. Denn trockene Haut steht am Anfang eines Kreisels, der zu einer wachsenden Empfindlichkeit der Haut und mangelndem Barriereschutz führt.
Versorgen Sie die Haut Ihres Kindes deshalb mit fett- und feuchtigkeitshaltigen Cremes bzw. Pflegelotionen, die tief in die Haut eindringen. Wichtig ist, dass Pflegeprodukte gewählt werden, die für empfindliche Haut geeignet sind. Sie dürfen die Haut nicht reizen, Irritationen oder gar allergische Reaktionen auslösen. Achten Sie daher unbedingt auf die Inhaltsstoffe. Die Pflegeprodukte für empfindliche Babyhaut sollten idealerweise nur wenige, hochwertige Inhaltsstoffe enthalten. Substanzen, die als mögliche Allergieauslöser bekannt sind, wie z. B. einige Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe, gehören nicht in Pflegeprodukte für Babyhaut.
Massage und Hautpflege in einem: Sanfte Berührungen und Streicheleinheiten – davon kann man kaum genug bekommen. Ihrem Baby vermittelt es das Gefühl von Nähe und Geborgenheit. Eine leichte liebevolle Massage vermag sogar noch mehr: Sie Neugeborene dürfen schon mit einer kurzen Massage verwöhnt werden, sobald der Nabel abgeheilt ist. Damit die Hände leicht über den Körper gleiten und das Baby die Massage rundum genießen kann, empfiehlt es sich ein Massageöl zu verwenden. Sie können damit gleichzeitig der empfindlichen Haut Ihres Kindes Gutes tun. Die Deutsche Gesellschaft für Babyund Kindermassage (DGBM) empfiehlt Babyöle auf pflanzlicher Basis zu verwenden. Achten Sie darauf, dass die Produkte wenige, klar definierte Inhaltsstoffe enthalten, die kein reizendes oder allergenes Potenzial aufweisen. Duftzusätze müssen nicht unbedingt sein. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass Eltern wie Babys positiv und entspannt auf angenehme Düfte reagieren. Wichtig ist es, dass die Duftzusätze frei von allergieverdächtigen Stoffen sind. Ätherische Öle beispielsweise bergen ein hohes Allergiepotenzial und gehören nicht in ein Massageprodukt.
Wer wissen möchte, worauf es sonst noch bei der Babymassage ankommt, kann sich bei der DGBM (www.dgbm.de) informieren oder an einem Kurs für Babymassage teilnehmen. Eine Übersicht über Kurse zur Baby- und Kindermassage in Ihrer Wohnortnähe finden Sie ebenfalls auf den Seiten der DGBM (www.dgbm.de/kursleiter-baby.html)
Pflegeempfehlungen für Babyhaut
- Cremen Sie die Haut regelmäßig ein!
- Cremen Sie die Haut nicht zu dick, dafür lieber häufiger ein. Ist die Fettschicht auf der Haut zu dick, können Poren verstopfen und Hautunreinheiten entstehen.
- Wählen Sie Pflegemittel, die für trockene und empfindliche Haut geeignet sind. Es gibt z. B. spezielle Babyhaut-Pflegeprodukte, die auf die Besonderheiten der Babyhaut abgestimmt sind.
- Achten Sie auf die Inhaltsstoffe. Pflegeprodukte für die empfindliche Babyhaut sollten nur wenige, hochwertige Inhaltsstoffe enthalten und möglichst auf Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe verzichten.
- Damit Ihr Kind das Eincremen nicht als unangenehm empfindet, achten Sie darauf, dass sich die Pflegeprodukte gut auf der Haut verteilen lassen.
- Denken Sie daran: Die Haut ist ein wichtiges Sinnesorgan. Nehmen Sie sich Zeit zum Eincremen und schließen Sie dem Eincremen eine sanfte Babymassage an.